Als grösste öV-Dienstleisterin der trinationalen Region trägt die BVB eine grosse Verantwortung für ihre Umwelt und Gesellschaft. Die BVB ermöglicht umweltfreundliche, sichere, attraktive und qualitativ hochstehende Mobilität. Sie leistet damit einen grossen Beitrag an die hohe Lebensqualität in Basel. Darüber hinaus ist sie bestrebt, wesentliche Themen in Bezug auf Umwelt, Gesellschaft und Mitarbeiter*innen noch weiter zu verbessern und ihr Angebot noch nachhaltiger zu gestalten. Diesem Aspekt trägt sie in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie Rechnung.
Acht Handlungsfelder leiten die BVB dabei: Fahrgastsicherheit und -gesundheit, Klimaschutz, integrierte Angebotsplanung, flexible Mobilität, Mitarbeiter*innen der BVB, nachhaltige Beschaffung, Lärmschutz und wirtschaftliche Leistung. Die Breite dieser Handlungsfelder verdeutlicht, wie wichtig das Thema Nachhaltigkeit und wie gross das Potenzial für die BVB ist. Folgend finden Sie weitere Informationen zu den einzelnen Handlungsfeldern.
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Fahrgastsicherheit und –gesundheit Die Gesundheit und Sicherheit ihrer Fahrgäste sind für die BVB das zentrale Anliegen. Die BVB strebt über das ganze Unternehmen ein maximales Mass an Sicherheit an. Sei dies im operativen Fahrgastbetrieb, bei der Einhaltung sämtlicher sicherheitsrelevanter Prozesse, in der Ausbildung ihres Fahrpersonals oder der Ausrichtung der Technik und Infrastruktur. Die BVB befördert ihre Fahrgäste sicher und strebt eine kontinuierliche Verbesserung der Sicherheit an. |
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Klimaschutz Die BVB trägt zum Klimaschutz bei und verfolgt das Ziel Netto-Null bis zum Jahr 2037*. Dies entspricht der Eignerstrategie des Kantons Basel-Stadt. Die BVB senkt den Ausstoss von klimaschädlichen Treibhausgasen, reduziert ihren Energieverbrauch und beschafft Strom aus erneuerbaren Quellen. Die BVB setzt mit dem Bussystem 2027 und der Umstellung auf batterieelektrische Busse die gesetzliche Verpflichtung um, öffentlichen Verkehr im Kanton Basel-Stadt ab 2027 mit 100 Prozent erneuerbaren Energieträgern zu betreiben. Die BVB schützt das Klima und arbeitet darauf hin, Netto-Null Emissionen bis 2037* zu erreichen. Die BVB reduziert ihren Energieverbrauch entsprechend der Energiestrategie des Verbands für öffentlichen Verkehr (VöV). *Aufgrund der kantonalen Abstimmung mit der Klimagerechtigkeitsinitiative wurde das Datum nachträglich zur Eignerstrategie (statt 2040) festgelegt.
Massnahmen: Ökologische Fahrzeuge und Gleis-Infrastruktur Energieeffizienz: Der Energieverbrauch für die Transportleistung ist der grösste Umwelttreiber der BVB. Für die Beförderung von durchschnittlich über 240’000 Fahrgästen pro Tag benötigt die BVB jährlich rund 62 Gigawattstunden Energie. Dies entspricht etwa dem Stromverbrauch von 16’000 4-Personen-Haushalten. Der Verbrauch verteilt sich in etwa hälftig auf Tram (Strom) und Bus (Diesel, Gas, Biogas, sowie Strom). Die BVB prüft laufend Massnahmen zur Reduktion des Energieverbrauchs ihrer Fahrzeuge und der Infrastruktur. 100 Prozent Ökostrom: Die Trams sowie der Elektrobus der BVB fahren mit 100 Prozent erneuerbarem Strom. Auch für den Betrieb der Tram-Streckenabschnitte in Deutschland (Linie 8) und Frankreich (Linie 3) wird Ökostrom verwendet. Damit werden Ressourcen geschont und klimaschädliche Emissionen vermieden. Moderne Flotte: Die BVB verfügt weitestgehend über eine hochmoderne Fahrzeugflotte. Mit Inbetriebnahme der 61 Trams des Typs Flexity (seit 2014 im Einsatz) und der 55 Citaro Euro VI-Busse (2015) konnte der Energieverbrauch pro gefahrenem Kilometer im Vergleich zu älteren Fahrzeugtypen deutlich reduziert werden. Dies trotz zusätzlicher Komforteinrichtungen wie elektronischen Anzeigetafeln oder der Klimatisierung der Fahrzeuge. Flottenantrieb mit zu 100 Prozent erneuerbarer Energie: Mit Erfüllung der Vorgaben des Basler öV-Gesetzes, die gesamte Flotte bis 2027 mit zu 100 Prozent erneuerbarer Energie zu betreiben, werden auch im Busbereich weitere Emissionen reduziert. Damit schafft es die BVB bis zu diesem Zeitpunkt bis zu 10’000 Tonnen CO2 pro Jahr weniger auszustossen als im Jahr 2019. Mehr Informationen zum Bussystem 2027. Erhöhung Nutzung Rekuperationsenergie: Die Trams des Typs Flexity und Combino speisen beim Bremsen Energie zurück ins Netz (Rekuperation). Aktuell werden Massnahmen umgesetzt, damit diese Energie besser wiederverwendet werden kann. Die Streckenzusammenschaltungen wurden 2021 angepasst. Damit können jährlich etwa 1.1 GWh eingespart werden, was dem Stromverbrauch von fast 300 Haushalten entspricht. Die dazu nötigen Erkenntnisse hat die BVB aus einer zuvor durchgeführten Netzoptimierungsstudie gewonnen. Die Studie wurde vom Bundesamt für Verkehr im Rahmen der Umsetzung der Energiestrategie 2050 im öffentlichen Verkehr (ESöV) unterstützt. Ökonomisches und ökologisches Fahren: Die Citaro Euro VI-Busse verfügen über ein Fahrassistenzsystem, welches Hinweise zur ökologischen und ökonomischen Fahrweise gibt. Ebenfalls finden regelmässig Schulungen für das Fahrpersonal statt, welche das ökologische und ökonomische Fahren thematisieren. Anpassungen der Depot-Zugehörigkeit: Die Standorte der Trams während Nicht-Betriebszeiten wurden optimiert, so dass sie bezüglich der jeweils zugewiesenen Linie optimal stationiert sind. Dadurch entfallen überflüssige Wege, die ein Tram zurücklegen muss, um zu seiner ersten Haltestelle zu kommen, bzw. um nach Ende des Einsatzes wieder abgestellt zu werden. Massnahmen: Ökologische Gebäude und weitere Themen Neubauten werden unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten geplant und gebaut. So auch am Standort der heutigen Garage Rank, auf dem die BVB eine neue Busgarage für die E-Bus-Flotte erstellt. Service-Zentrum Wiesenplatz mit begrüntem Dach: Das grösste Service-Zentrum der BVB am Wiesenplatz verfügt über eine vollautomatische Waschanlage. Sie wird unter anderem mit Regenwasser betrieben, das vom Dach in einen 80’000 Liter fassenden Wassertank geleitet wird. Auch in den übrigen Waschanlagen (Garage Rank, Service-Zentrum Morgartenring) wird das Wasser nach Möglichkeit rezykliert. Das 7’500 Quadratmeter grosse Dach der Depoterweiterung des Service-Zentrums Wiesenplatz ist begrünt und bietet so einen Lebensraum für verschiedene Pflanzenarten und Insekten. Neben der ästhetischen Aufwertung liefert diese Dachgestaltung somit auch einen Beitrag für ein besseres Stadtklima. Der Warmwasserverbrauch des Service-Zentrums wird mit Sonnenkollektoren sichergestellt. Infrastruktur-Gebäude im MINERGIE-Standard: 2015 wurden die beiden neuen Infrastruktur-Gebäude an der Münchensteinerstrasse nach MINERGIE-Standard fertiggestellt. Zur Wärmegewinnung und zur Kühlung des Gebäudes inklusive Rechencenter werden Erdsonden eingesetzt. Dienststelle Rank mit Photovoltaikanlage: Der Neubau (2018) ist nach MINERGIE-Standard erstellt und mit einer Luft/Wasser-Wärmepumpe zur Wärmeerzeugung und zur Kühlung ausgestattet. Ausserdem verfügt er über einen Wärmepumpen-Trinkwasserspeicher zur Warmwassererzeugung. Zusätzlich befindet sich auf dem Dach eine Photovoltaikanlage (25 Quadratmeter), die Strom für den Eigenbedarf produziert. Energieeffizienz weiterer Infrastrukturgebäude: Bei sämtlichen Gebäuden der BVB steht eine möglichst hohe Energieeffizienz im Vordergrund. Zusätzlich wurde eine Grossverbrauchervereinbarung mit der act Cleantech Agentur Schweiz unterzeichnet. An den Standorten Service-Zentrum Tram Wiesenplatz und Industriezentrum Tram Klybeck ist die BVB gesetzlich dazu verpflichtet, den Energieverbrauch zu reduzieren. Vereinbarte Massnahmen werden bis 2029 umgesetzt. An allen weiteren Standorten werden Anlagen regelmässig gewartet und auf das Betriebsoptimum justiert. Ebenfalls werden nach Möglichkeit veraltete Anlagen ersetzt, die besonders viel Energie benötigen. Strukturierte Abfallentsorgung: Die BVB ist bestrebt, möglichst wenig Abfall zu produzieren. Abfälle werden an sämtlichen grossen Betriebs-Standorten optimiert getrennt und entsorgt, um sie anschliessend zielgerichtet in den Wertstoffkreislauf zurückführen zu können. Überarbeitetes Gefahrstoffmanagement: Die BVB hat ihr Gefahrstoffmanagement zum Schutz der Umwelt und der Mitarbeitenden professionalisiert. Damit wurde ebenfalls die Grundlage geschaffen, dass künftig Verbräuche weiter gesenkt werden können. Dies betrifft insbesondere besonders schädliche Chemikalien wie leicht flüchtige Lösungsmittel (VOC) oder Kältemittel. |
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Mitarbeiter*innen der BVB Die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter*innen werden durch gezielte Massnahmen und attraktive Arbeitsbedingungen erhalten und gefördert. Im Kern des Personal-Kreislaufes steht das Kompetenzmanagement. Weiter fördert die BVB die Zusammenarbeit der verschiedenen Generationen aktiv, um die unterschiedlichen Ansprüche der Generationen wie auch die bevorstehende Pensionierungswelle zu meistern. Die BVB wird als Arbeitgeberin mit einer hohen Diversität, Vernetzung, Kundenorientierung und Professionalität wahrgenommen. Damit zieht die BVB qualifizierte Führungs- und Fachkräfte mit einer zeitgemässen Einstellung zur Führungs- und Zusammenarbeit an. |
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Integrierte Angebotsplanung Im Rahmen der integrierten Angebotsplanung beeinflusst die BVB die nachhaltige Stadt- und Mobilitätsplanung aktiv. Dies betrifft einerseits Neu- und Umbauprojekte, andererseits die Netzplanung wie auch die Entwicklung von Tram- und Busnetzzielbildern sowie deren Umsetzung. Hierzu sollen für die Nachfrage passende Gefässe angeboten und Mobilitätshubs entwickelt werden. Diese sollen einen möglichst fliessenden Übergang zum Beispiel vom Velo auf den öffentlichen Verkehr ermöglichen. Die BVB plant und beeinflusst den Verkehr und die Mobilität in Basel und der trinationalen Region auf integrierte Weise. Sie gestaltet damit ein attraktives und umweltfreundliches Mobilitäts-Angebot. |
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Flexible Mobilität Die BVB befasst sich aktiv mit der Entwicklung der Mobilität. Sie evaluiert das Nachfragepotenzial laufend und nutzt die Chancen zukünftiger technologischer Entwicklungen und gesellschaftlicher Veränderungen. Beispiele dafür sind die Demografie (Bevölkerungsentwicklung) und verändertes Mobilitätsverhalten. Die BVB treibt Sharing-Ansätze voran und geht dabei zielgerichtet Partnerschaften ein. So leistet sie einen wesentlichen Beitrag an die Smart-City-Strategie des Kantons Basel-Stadt. Die BVB richtet sich darauf aus, ihr Angebot vermehrt zu individualisieren, die Verknüpfung mit anderen Verkehrsmitteln zu stärken (Intermodalität) und die Zusammenarbeit mit anderen Mobilitätsanbietern weiter zu verbessern. |
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Nachhaltige Beschaffung Die BVB beschafft nachhaltig und berücksichtigt bei der Beschaffung neben ökonomischen Aspekten auch soziale und ökologische Kriterien. Damit werden die Auswirkungen, die während des gesamten Lebenszyklus durch die beschafften Produkte und Dienstleistungen entstehen, berücksichtigt. Ebenso wird von allen Lieferanten die Einhaltung sozialer Standards gefordert. Beschaffungen werden unter Berücksichtigung der kantonalen Beschaffungsvorgaben stets nachhaltig durchgeführt. |
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Lärmschutz Die BVB setzt sich zum Ziel, die Lärmimmission im Linienverkehr längerfristig zu senken. Insbesondere bei der Beschaffung von Fahrzeugen, bei der Erstellung und Instandhaltung der Bahninfrastruktur sowie durch betriebliche Massnahmen wird diesem Ziel Rechnung getragen. Die BVB wird im Linienverkehr leiser und reduziert ihre Lärmemissionen. Massnahmen Reduktion von Lärm und Erschütterungen: Die Trams und Busse der BVB tragen zum Strassenverkehrslärm in Basel bei. Verschiedene Massnahmen helfen, diese Lärmemissionen möglichst gering zu halten: Fahrzeuge: Damit die Trams möglichst leise rollen, werden die Räder regelmässig unterhalten und «überdreht». Damit werden Flachstellen frühzeitig beseitigt, die zu zusätzlichem Lärm bis hin zum sogenannten «Klopfen» der Trams führen können. Mit einer Spurkranzschmierung wird während der Fahrt Schmierstoff am vordersten Radsatz aufgetragen und auf die folgenden Räder verteilt. Dies bewirkt, dass es in Kurven weniger quietscht und auch der Verschleiss von Rad und Schiene geringer ist. Der Grossteil der Tramflotte ist darüber hinaus mit Radschallabsorbern ausgerüstet. Diese dämpfen den Lärm, der durch die Eigenschwingungen des Rads verursacht wird. Auch damit werden die Trams leiser. Bei allen Trams des Typs Combino wurden die Klimaanlage angepasst und die Gerätelüfter saniert. Dank diesen Massnahmen werden die Combino-Trams leiser und entsprechen bezüglich den Lärmemissionen der Klimaanlage und der Gerätelüfter den Trams des Typs Flexity. Infrastruktur: Im gesamten Netz sind an neuralgischen Punkten Gleisschmieranlagen verbaut, die das Kurvenquietschen reduzieren. Zur Verminderung von Vibrationen und Erschütterungen durch Tramvorbeifahrten sind im Gleisunterbau Dämmmatten verbaut. Mit der regelmässigen präventiven und korrektiven Instandhaltung entfernt die BVB an ihren Gleisen sogenannte Riffel. Dies führt ebenfalls zu einer Reduktion der Lärmemissionen. Zudem können lose Teile von Nebenanlagen (z.B. der Gleisentwässerung) zu Lärmemissionen führen. Diese werden im laufenden Unterhalt kontrolliert und instand gestellt. Lärm-Messprojekt an der Schifflände: Von Februar 2022 bis März 2023 wurde mit einem Dauer-Schallmesssystem der Tram-Lärm an der Schifflände aufgenommen und ausgewertet. Es folgten verschiedene Tests mit dem Ziel, das zeitweise Quietschen zu reduzieren. Regelmässige Instandhaltung des Streckennetzes: Sämtliche Instandhaltungsarbeiten an der Tram-Infrastruktur dienen der Sicherheit. Die BVB informiert von den Arbeiten betroffene Anrainer frühzeitig und ist bestrebt, besonders lärmintensive Arbeiten so kurz wie möglich zu halten. Für allfällige Nachtarbeiten werden beim Amt für Umwelt und Energie vorgängig Bewilligungen eingeholt. |
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